Japanische Stoffe
Überblick der japanischen Stoffe und deren Eigenschaften
Etwa 300 – 200 v. Chr. begann man in Japan mit der Seidenherstellung. In China hingegen wurde schon rund 3.000 v. Chr. Seide hergestellt. Ab Mitte des 7. Jahrhunderts begann man in Japan mit der Seidenraupenzucht.
Japanische Seide
Die Fäden der Seidenraupe sind die Basis für die tierische Naturfaser. In Kokons befinden sich Seidenraupen, welche noch nicht geschlüpft sind. Bereits zu diesem Zeitpunkt beginnt die Hitzebehandlung. Der Kokon würde durch das Schlüpfen zerstört und unbrauchbar. Es folgt die Behandlung mit Seifenwasser, um die Kokons, welche aus je einen Faden von bis zu 3.000 m bestehen, vom Bast, dem Seidenleim zu befreien. Doch leider ist nur in Bruchteil davon verwendbar. Denn für 250 g Seidengarn ist 1 kg Kokons erforderlich. Die Qualität lässt hauchdünne Stoffe entstehen, die eine Eleganz verströmen und einzigartig an der Person oder dem Gegenstand herunterfließen. Diese Seide aus Japan kühlt im Sommer und wärmt im Winter.
Weitere Eigenschaften der Seide sind:
- atmungsaktiv
- schnell trocknend
- kaum knitternd
- Schmutz abweisend
Diesem Stoff aus Japan ist es möglich, Feuchtigkeit in Höhe bis zu 30 % von dem eigenen Gewicht aufzunehmen.
Zanshi-Stoffe
Zanshi-Stoffe können als japanisch Stoffe zweiter Wahl bezeichnet werden. Gut erkennen lassen sich diese Stoffe an den Noppen. Es sind Knoten oder auch dickere Stellen, hervorgerufen durch ein grobes Garn oder einen dickeren Faden. Der Stoff weist eine Unregelmäßigkeit auf, da er aus Resten zusammengewoben wurde. Kreiert wird somit ein völlig einzigartiger Stoff. Heute gehören die Zanshi-Stoffe zu einer regelrechten Volkskunst Japans. Per handgesponnene Fäden illustrieren die Stoffe in ihrem Verlauf der Farben ganz zufällig. Das Ergebnis der Zanshi-Schöpfung stellt je ein Unikat dar.
Sakiori-Gewebe
Meist denkt jeder bei Stoffen aus Japan an edles Gewebe. Das Sakiori-Gewebe ist das komplette Gegenteil. Aus Baumwolle oder Hanf besteht das Gewebe, welches für diese Technik in Streifen gerissen wird. Dieses wird in Stücken von 30 bis 40 cm in den Schuss eingewebt. Hergestellt wird das Sakiori-Gewebe zur Herstellung von:
- Jacken
- Westen
- Läufer
- Kimono
verwendet.
Japanische Wolle
Ein weiteres Produkt aus Japan, aus welchem vor allem für die kälteren Jahreszeiten Alltagskleidungsstücke gefertigt werden, ist die Wolle. Bis zu einem gewissen Grad werden Wasser und Schmutz von der Oberfläche abgewiesen. Diese tierische Naturfaser wärmt prima und wird vor der Verarbeitung, um dem Kratzen entgegenzuwirken, was für Wolle typisch ist, einer speziellen Oberflächenbehandlung unterzogen. Gewonnen wird die japanische Wolle vor allem von Schafen. Früher wurde die Wolle zur Herstellung von Uniformen genutzt.
Kostüme und japanische Stoffe
Für die Geisha und auch den Ninja beeindrucken bei den japanischen Stoffen die Motive und Muster. Sie haben meist eine Symbolik, was sich auch in der Farbwahl widerspiegelt.