Die Kreuzritter als Streiter Christi
Während des Konzils von Clermont rief Papst Urban II. im Jahre 1095 nach Christus zum Beginn der Kreuzzüge auf. Die christlichen Ritter erhielten durch den Appell des Papstes eine neue Bedeutung. Sie hatten nun eine Aufgabe, die von allen Schichten der Gesellschaft anerkannt wurde. Auch Adelige wie Fürsten, Grafen, Herzöge und sogar Könige und Kaiser wurden zu Rittern, die zusammen mit ihren Untertanen in den „Heiligen Krieg“ zogen. Allen Kreuzrittern war gemeinsam, dass sie sich als Streiter Christi verstanden. Die ursprünglichen Kreuzzüge hatten die Befreiung Jerusalems zum Ziel und waren ein gesamteuropäisches Unternehmen. Die Kreuzritter waren überzeugt davon, Gottes Willen mit der Vertreibung der „ungläubigen“ Muslime aus dem Heiligen Land zu erfüllen und damit die Vergebung all ihrer Sünden zu erwirken. Zu Beginn gingen die Kreuzzüge ausschließlich in den Orient und wendeten sich damit gegen die muslimischen Staaten des Nahen Ostens. Daraus entwickelten sich weitere Kreuzzüge, die sich auch gegen andere Orte richten konnten.
Robustes und wetterfestes Gewand der Kreuzritter in den Farben ihres Ordens
Aus der Zeit der Kreuzzüge blieben die Ritterorden erhalten, die so etwas wie kämpfende Mönchsorden waren. Der geistliche oder christliche Ritter verpflichtete sich dazu, ein Gelübde abzulegen und einzuhalten. Damit lebte er die Mönchstugenden Keuschheit, Armut und Gehorsam. Ursprünglich wurden diese Orden gegründet, um die Verletzten und Kranken auf den Kreuzzügen ärztlich zu versorgen.
Im Laufe der Zeit kam es aber immer mehr dazu, dass sich die Ritterorden an den kämpferischen Auseinandersetzungen beteiligten. Während der Kreuzzüge im Heiligen Land kam es zur Entstehung dreier großer, geistlicher Ritterorden: Der Deutsche Orden, die Johanniter und die Templer. Man erkannte die Ritterorden an ihren farblich unterschiedlichen Kreuzen auf Brust und Wappen: Der Deutsche Orden hatte ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund, die Johanniter dagegen ein weißes Kreuz auf schwarzem Untergrund. Das Wappen des Templerordens war ein Tatzenkreuz in roter Farbe auf weißem Grund, das auch auf der schwarz-weißen Templerfahne abgebildet war. Das Gewand des Kreuzritters war aus schwerer Baumwolle angefertigt. Seine Tunika war auf der Vorderseite mit dem Wappen des Ordens verziert. Gegen Wind und Wetter trug er einen Kapuzenumhang, der vorne mit einem Kordelverschluss geschlossen werden konnte.