Rock und Pop in den 80er Jahren – Stile und Styles
Es gab unterschiedliche Gruppierungen mit verschiedenem Geschmack. Dabei konnten sich die Gruppen gegenseitig meist nicht sehr gut leiden. Popper und Punker, New Waver und die ersten Rapper tauchten aus der Versenkung auf. Natürlich gab es auch die langhaarigen Heavy Metal und Rock Fans. Für jeden war etwas dabei.
Heavy Metal – Lange Haare, Lederjacken und Jeans
In den frühen 80ern entwickelte sich der NWoBHM, der New Wave of British Heavy Metal. Black Sabbath, Judas Priest, Deep Purple, Iron Maiden, Saxon, Def Leppard, Angel Witch, Tygers of Pan Tang und Samson sind nur wenige Vertreter davon. Viele gute Bands sind heute noch aktiv. Die Fans der harten Klänge liebten Leder und Jeans. Nieten waren sehr beliebt und natürlich lange Haare. Auf Jeanswesten nähten verzweifelte Mütter die Patches (Aufnäher) der Lieblingsbands ihrer halbwüchsigen Kinder. Damals entwickelten sich auch viele Unterarten des Heavy Metal wie Thrash, Glam, Speed oder Power Metal.
Popper – die Spießer unter den 80er Kids
Popper waren dabei wohl die am wenigsten beliebt bei allen anderen Kreisen. Diese Jugendbewegung breitete sich von Hamburgs Gymnasien aus. Seitenscheitel mit asymmetrischem Pony, der ins Gesicht fiel war ein Markenzeichen der Popper. Karottenhosen, Polohemden, Lederkrawatten und Markenkleidung von Boss und Lacoste waren sehr beliebt. Musik der Popper waren Bands wie ABC, Spandau Ballet oder Roxy Music. Rocker, Punks und alle anderen Modegruppen waren für die Popper Prolos.
Punks not dead – Punkmusik und Irokesenschnitt
Punker fielen durch ihre bunte ausgefallene Haartracht auf. Irokesenschnitt in Lila und Grün waren keine Seltenheit. Mit vielen Ohrringen begann mit der Punkkultur langsam der Piercing-Wahn. Entstanden war der Punk als Jugendkultur in London und New York. Rebellisch und trotzig stellten sich die Punks gegen die konservative Regierung und Gesellschaft. Dabei hörten sie Musik von The Clash, Sex Pistols, The Exploited, Blag Flag, The Damned, Dead Kennedys, Subhumans und vielen Bands aus dem Underground.
Die Kleidung war bewusst zerrissen und mit Löchern versehen, die dann oft mit Sicherheitsnadeln wieder zusammengeflickt wurden. Rot karierte Stoffe und Leder mit Nieten sowie schwarze Kleidung dominierten. Dazu passend trug der Punker Springerstiefel oder Turnschuhe. Oft traf man Gruppen von Punkern in den Großstädten in Fußgängerzonen oder Bahnhöfen an, wo sie gerne mal nach Geld schnorrten.
New Wave 80er Style – Edelpunk wird gesellschaftsfähig
Parallel zum Punk und vor allem danach entwickelte sich die New Wave und Post Punk Bewegung. Dazu gehörte dann letztendlich auch die Neue Deutsche Welle. In der Musik dominierten Drumcomputer und Synthesizer. Die Digitaltechnik spielte dabei eine große Rolle. Blondie, Depeche Mode, Cure, Talking Heads, Siouxsie and the Banshees, Fehlfarben, Grauzone, Einstürzende Neubauten usw. waren nun die Helden der Musikszene. Die Kleidung orientierte sich stark am Punk, wurde jedoch aufgehübscht durch Tüll und Neonfarben. Punk wurde plötzlich gesellschaftsfähig und niemand störte sich mehr an bunten hochstehenden Haaren.
Ökos und Atomkraftgegner im Schlabberlook
Neben all den Gruppen gab es dann noch die extremen Hausbesetzer und Atomkraftgegner. Meistens in grünen Parkas mit weiß-schwarzem PLO-Tuch um den Hals und Kamelhaarpulli drunter. Turnschuhe oder Birkenstock Sandalen passten da perfekt dazu. Und über allem hing der Duft von Patschuli Parfümöl. Man war politisch interessiert und vor allem dagegen. In diesen Kreisen fühlten sich auch die Alt-Hippies wohl.
Ihr seht, die 80er waren eine total verrückte und abwechslungsreiche Zeit. Man kann gut verstehen, warum die heutigen 80er Partys so beliebt sind.