1001 Nacht – Exotische Märchensammlung

1001 Nacht, ein Name, der für magische Momente steht. Der Übertitel für die bei uns bekannte arabische Version der Märchensammlung aus dem Orient ruft bei den meisten Menschen Gedanken an exotische Abenteuer, verschleierte Schönheiten und stolze Wüstensöhne hervor. Tatsächlich vermutet man den Ursprung der orientalischen Geschichten und Märchen in Indien um das Jahr 250, von wo sie weitere 250 Jahre später den Weg nach Persien fanden und erst im 10. Jahrhundert in die arabische Version übersetzt wurden. Im Lauf der Jahrhunderte änderte sich nicht nur der Name der Geschichtensammlung, sondern auch diverse Inhalte. Einige Märchen der Urfassung verschwanden, dafür kamen andere, wie beispielsweise Sindbad, erst später hinzu. Bis heute haben die Geschichten ihren besonderen Reiz, der für die Vermarktung unterschiedlichster Produkte und Unternehmen verwendet wird.

  1001 Nacht

1001 Nacht: Die Erzählung um die Erzählungen herum

Gebannt verfolgen schon Kinder das Märchen von Ali Baba, dessen Bruder der eigenen Gier und den 40 Räubern zum Opfer fällt und den Abenteuern, denen sich der Seefahrer Sindbad auf seinen sieben Reisen stellen muss. Wer hat sich nicht schon selbst gefragt, welche drei Wünsche er dem Dschinn aus Aladins Wunderlampe genannt hätte? Die Weisheit von König Salomo, durch dessen Urteil ein Kind seiner rechtmäßigen Mutter gegeben werden konnte, ist sogar in der Bibel zu finden. Einige der Erzählungen aus 1001 Nacht haben nämlich reale Personen oder Begebenheiten als Hintergrund.

Ohne eine besonders kluge Frau gäbe es die Märchen allerdings nicht – zumindest, wenn man dem Märchen um Sheherazade glaubt, das quasi den Rahmen um alle Erzählungen bildet. Sie erzählt nämlich alle Geschichten, um ihr eigenes und das Leben vieler weiterer Frauen zu retten.

Der Reiz dieser exotischen Geschichten

Das Besondere an den Geschichten und Figuren aus 1001 Nacht, ist sicher, dass sie fernab von allem spielen, was man in unseren Breitengraden kennt. Den Grausamkeiten, die auch in unseren Märchen vorkommen, steht in einigen Erzählungen der krasse Gegensatz einer Sinnlichkeit gegenüber, der man eine angenehm erotische Stimmung nicht immer absprechen kann. Wenn der heiße Wüstentag sich dem Ende neigt und der Kälte der Nacht weicht, sieht man die Menschen der Erzählungen vor dem geistigen Auge in Zelten mit ausgelegten Teppichen und Nachtlagern aus Seide und mit unzähligen Kissen ruhen. Die Szenerie wird nur vom warmen Schein der Öllampen erhellt, welche die ausdrucksvollen Augen und Körperkonturen von Tänzerinnen oder geliebten Frauen besonders betonen. Kein Wunder also, dass man diese Bilder gern verwendet, um alles vom Restaurant über Dienstleistungen bis zur Mottoparty besser bewerben zu können.