Marilyn Monroe – die unfreiwillige Blondine
Marilyn und was man über sie weiß. Der Mensch und das Leben von Norma Jeane Mortenson sind bis heute voller Spekulationen und Halbwahrheiten. Der breiten Masse ist sie als sexy, naive Blondine und Sexsymbol der 50er und 60er Jahre bekannt. Songs, wie ihr gehauchtes „Happy birthday Mr. President“ und „Diamonds are a girls best friend“ passen perfekt in dieses von den Agenturen aufgebaute Produkt „Marilyn Monroe“.
Marilyn: Trauriger Start ins Leben
Norma Jean war von ihrer Mutter, eine geborene Monroe, nicht gewünscht und das Ergebnis einer Affäre. Ihre Großmutter sorgte bei der Taufe für den Eintrag des mütterlichen Namens Baker, um die Unehelichkeit zu verschleiern. Norma Jean wurde an Pflegeeltern abgegeben. 10 Jahre blieb sie dort und wurde gelegentlich von ihrer Mutter besucht, die sich ihr aber nicht als solche zu erkennen gab. Erst, als Normas Hund erschossen wurde und das Kind den Verlust nicht überwinden konnte, nahm die Mutter Norma zu sich zurück. Finanziell ging es der Mutter mittlerweile besser. Familiäre Ereignisse führten zum Nervenkollaps der Mutter, wodurch Norma zur Sozialwaise wurde. Eine Freundin der Mutter holte Norma Jeane eines Tages zu sich. Aufgrund von Zudringlichkeiten männlicher Familienangehöriger, wechselte Norma mehrfach die Pflegeeltern, bis sie zu ihrer Tante kam, bei der sie sich geborgen fühlte.
Von brünett zu blond und vom Foto zur Charakterdarstellerin
Mit 18 Jahren arbeitet Norma in einer Rüstungsfabrik in der Montage. Ein Armeefotograf entdeckte sie als Model und sorgte dafür, dass sie eine Ausbildung zum Fotomodell absolvierte. Zu diesem Zeitpunkt trug Norma ihr natürliches, krauses, brünettes Haar. Einer Shampoo-Kampagne zuliebe wurde ihr Haar blondiert und mit langer Welle frisiert. Als Fotomodell war sie kurz darauf weltberühmt. Mit 22 Jahren nahm aufgrund ihrer Kontakte zu Filmstudios Schauspielunterricht, spielte eine Nebenrolle bei den Marx Brothers und weiteren Filmen. Eine Nacktaufnahme beendete beinah ihre Karriere im Keim. 1952 erhielt sie ihre erste Hauptrolle in dem Film „Versuchung auf 809“ und spielte in dem Thriller neben Richard Widmark und Anne Bancroft. Bis zu ihrem Tod 1962 war sie in 33 Filmen zu sehen, davon 13 Mal als Hauptrolle. Sie erhielt neben etlichen Nominierungen und Preise auch 1960 ihren Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Bis zu Ihrem Lebensende haderte sie damit, dass sie von der Welt nur als sexy Blondine wahrgenommen wurde. Der letzte vollendete Film „Misfits – Nicht gesellschaftsfähig“ brachte den Wechsel ins lang ersehnte Charakterfach. Andere Künstler ehrten die Schauspielerin in Büchern, Liedern sowie Kunstobjekten und die Modewelt wäre ohne Marilyn Monroe um einige Errungenschaften, wie das „kleine Schwarze“ ärmer.
Privat Tragödien und Krankheiten
Gerade mal 16 Jahre alt, heiratete 1942 Norma Jeane einen späteren Kriminalbeamten, wurde vier Jahre später aber wieder geschieden. 1954 war sie für 9 Monate mit Joe DiMaggio, dem berühmten Baseballstar verheiratet. Arthur Miller wurde 1956 ihr dritter Ehemann. 1961 wurde auch diese Ehe geschieden, die neben Marilyns Tablettensucht auch drei Fehlgeburten zu verarbeiten hatte. Marilyn litt zudem an manischer Depression und kam mit dem Altern schlecht zurecht. Ärzte, Psychoanalytiker und Psychopharmaka waren in den letzten Jahren ihre einzigen, beständigen Begleiter. Über ihren Tod reichen bis heute die Spekulationen von Suizid und Kunstfehler über versehentliche Überdosis bis zum Mord. Offiziell gehen die Gerichte von Selbstmord aus.
Marilyn Monroe: Sie wirkt nach
Marilyn Monroe war politisch und sozial interessiert und bildete sich entsprechend. Als ihr letzter Ehemann Arthur als Kommunist diffamiert wurde, stand sie ihm fest zur Seite. Dennoch ist sie fast allen Menschen nur als lächelnde, bezaubernde Blondine bekannt. Viele Kunstobjekte zeigen sie in Bildern oder Skulpturen und die Mode verdankt ihr einige raffinierte Kleidungsstücke oder Schnitte. Sie gehört an Karneval zu den beliebten Verkleidungen und etliche Weltstars wie Christina Aguilera, Kylie Minogue oder Madonna waren schon in ihrem Look zu bewundern. Auch Männer verkleiden sich gern als Marilyn. Doch sie steht steht heute nicht mehr nur für alles blonde Verführerische, sondern auch für ernsthafte künstlerische Arbeit. Das Strahlen von Marilyn Monroe und das tragische Leben von Norma Jeane Mortensen zeigen, wie wichtig es ist, hinter die Fassade zu sehen, um einen Menschen wirklich kennenzulernen.