Sommersonnenwende – Feiertag des Nordens
Sommersonnenwende:Der längste Tag im Jahr ist auf der nördlichen Erd-Halbkugel in vielen Ländern Anlass für Feierlichkeiten. Je nördlicher man sich befindet, umso länger ist tatsächlich Tageslicht vorhanden. Teilweise geht die Sonne gar nicht unter oder es herrscht die ganze Nacht eine Art Dämmerung, welche die Landschaft scheinbar in glühendes Licht taucht. Den längsten Tag, auch ohne Sonnenwende, findet man am Polarkreis vor, wo die Sonne für 6 Monate am Himmel steht.
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Wie in Deutschland gefeiert wird
Offiziell ist die Sonnenwende, ob im Sommer oder im Winter, kein Feiertag. Aber gerade mit dem Wiederaufleben alter Bräuche gibt es immer häufiger Regionen, in denen Menschen der Sonne zu Ehren ein Fest feiern. Die Bedeutung der Sonne für das Leben war schon Tausende Jahre vor der Zeitenwende bewusst und wurde daher in vielen Kulturen vom Orient bis zu den Wikingern geehrt.
Die Feierlichkeiten richten nicht selten ortsansässige Vereine, Feuerwehr oder auch Parteien aus. Aber auch Interessensgemeinschaften alter und neuer Naturglaubensrichtungen finden sich zusammen. Letztere veranstalten ihre Feierlichkeiten häufig an bestimmten Orten, denen eine spirituelle Bedeutung zukommt, wie Externsteine, Kraftorte, besondere Bäume oder andere alte Kultstätten. Meistens werden große Feuer entfacht, um die getanzt wird. Je nach Ausrichter und Teilnehmer sitzt man einfach bei Bier und Grill zusammen oder geht gemeinsam Ritualen nach. Da das Mittsommerfest vorrangig in den skandinavischen Ländern zu Hause ist und es in Deutschland wenig Überlieferung hierzu gibt, bedient man sich an den Bräuchen bei den europäischen Nachbarn.
Zu den Riten können gehören:
- Feuerräder, die man Abhänge hinab rollen lässt. Sie symbolisieren die Sonne.
- Einige Regionen kennen das Verbrennen einer Stroh-Hexe am Vorabend, um das Böse zu verbannen
- unverheiratete Mädchen legen sich die Blüten von sieben wilden Blumen unters Kopfkissen, um vom künftigen Ehemann zu träumen
- Met ist häufig das Getränk für die Mittsommernacht
- Fackelprozessionen
- Tänze am oder um ein großes Feuer
- Junghexen erhalten die Weihe
- Spezielle Kräuter werden gesammelt, die an diesem Tag besonders viel ihrer Kräfte beinhalten
Ob man diese Feste in Gewandungen, wie sie die Mittelalter-Fans kennen, begeht oder ob man sich spezielle Verkleidungen von Wikingern oder Hexen zulegt, ist abhängig von der Art, wie gefeiert wird. Fest steht, dass in der Nacht der Sommersonnenwende fast immer reichlich Alkohol fließt. Daher sollte viel getanzt werden, damit es am nächsten Tag kein böses Erwachen gibt.