Alice im Wunderland – immer wieder Probleme mit der Größe
Berühmte Alice! Mindestens 37 Mal wurde die Geschichte um das kleine Mädchen verfilmt, das sich unversehens in einer gleichermaßen fantastischen wie verwirrenden Welt wiederfindet. Die Adaptionen enthalten Kinofilme, Fernsehfilme, Zeichentrick, Animationsfilme und Serien. Hinzu kommen allein in Deutschland rund 14 Bühnenbearbeitungen. In die Welt der Computer hat Alice als Spiel und Programmiersprache ebenfalls Einzug gefunden. Vorrangig scheint Alice in der Fantasiewelt Probleme mit Ihrer Größe zu haben. Mal ist sie zu groß, mal ist sie klein. Kaum hat sie ihre normale Größe, stimmt mit ihrer Umgebung etwas nicht.
Alice: Der ernste Teil
Alice im Wunderland hat mit ihrem Hin und Her zwischen zu groß und zu klein ihren Weg in die Medizin gefunden. Als Alice-im-Wunderland-Syndrom bezeichnet man ein Krankheitsbild, das bei Migräne, Nutzung bestimmter Drogen, der Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus oder bei Epilepsie auftreten kann. Betroffene nehmen ihre Umwelt verzerrt wahr und neigen zudem zu Halluzinationen.
Da der Autor Lewis Caroll selbst unter Migräne litt, wird häufig vermutet, dass eigene Erfahrungen ihn zur Geschichte inspirierten. Auf Psychoanalytiker scheint Alice im Wunderland eine besondere Faszination auszuüben. Kaum eine Kindergeschichte wurde und wird derart oft durchleuchtet, um den einzelnen Charakteren wie dem Hutmacher, dem Kaninchen mit der Uhr, dem Märzhasen, der Herzkönigin oder der Grinsekatze bestimmte Bedeutungen zuzuordnen.
Spaß in einer fantastischen Welt und mit skurrilen Figuren
Lewis Caroll hatte sicher seine kleine Freude daran, etliche satirische Andeutungen auf die Schulbildung seiner Zeit oder Personen aus seinem Umfeld in seine Kindergeschichte einzubauen. Verstehen wird man diese allerdings erst, wenn man sich näher damit beschäftigt.
Wer sich allerdings weder mit den psychologischen Aspekten oder Beweggründen des Autors beschäftigen möchte, kann sich einfach in eine unglaubliche Welt mit lauter seltsamen Figuren fallen lassen.
Nach wie vor fasziniert Alice im Wunderland Kinder wie Erwachsene. Man genießt die leicht verrückte Teegesellschaft, erlebt die Überraschungen des Kleinen und des Großen und fiebert dem Ausgang der Gerichtsverhandlung unter Vorsitz der bösartigen Herzkönigin entgegen. Ob man sich von der vorgegebenen Fantasiewelt der Filme oder seiner eigenen beim Lesen des Buches verzaubern lässt, ist Geschmacksache. Ein Erlebnis bleibt es in jedem Fall.