Nickistoff
Nicki – ein Klassiker in der Textilherstellung
In den 1960er Jahren galt ein schwarzer Nicki-Pullover als ein absolutes Muss im Kleiderschrank von jungen, studierenden Menschen. Mittlerweile hat der Nicky-Stoff ein Come Back erlebt und ist bei Jugendlichen wieder angesehen. Insbesondere im Sportbereich sind Sweat-Shirts, Sportjacken, Bademäntel, Hausanzüge und Pullover aus Nicki eine bequemer Alternative. Grundsätzlich macht der hohe Baumwollanteil den Nicki-Stoff besonders hautfreundlich, so dass er angenehm zu Tragen ist.
Besonderheiten und Eigenschaften des Nicki
Nicki besteht zum überwiegenden Teil aus Baumwolle. Auf der Oberseite ist der Stoff flauschig, matt oder glänzend und samtig, während er auf der Rückseite glatt ist. Wird Nickistoffkurz gedehnt, so zieht er sich schnell wieder in seine Ursprungsform zurück. Bei längeren Dehnungen oder Überdehnen beult der Stoff allerdings aus. Wird er dann in einem etwas feuchten Milieu aufgehängt, kann er jedoch seine Form immer noch zurückgewinnen. Meistens besteht der Stoff aus 20 % Polyester und 80 % Baumwolle. Aber es gibt auch Bio-Nicki-Stoff, bei dem sowohl die Ober- als auch die Unterseite aus unbehandelter Baumwolle gefertigt ist. Da Nicki-Stoff „gewirkt“ und nicht gewebt wird, zählt man ihn zur Gruppe der Jersey-Stoffe. Üblicherweise ist die Unterseite aus Polyester. Nickistoff wirkt ein wenig teppichartig, da Baumwollfäden etwas höher eingewirkt und abgeschnitten werden. Je nach verwendeter Menge Garn pro Zentimeter kann er dick, leicht, wärmend oder temperaturausgleichend sein. Der kuschelige Stoff verfügt über bequeme und praktische Trageeigenschaften. Wird er mit Lurexfäden durchwirkt, so bekommt er zudem ein festliches Aussehen. Ein Bedrucken ist ebenfalls möglich und erfolgt in der Regel in ungleichen, hohen Feldern auf der samtigen Oberfläche, womit sich Ton-in-Ton-Muster ergeben.
Verwendung von Nickistoffen
Durch den bequemen Tragekomfort ist dieser Stoff für die Herstellung von Baby-Bekleidung wie Strampler, Hosen und Mützchen sehr beliebt. Da der Stoff durch seine querelastischen Eigenschaften dehnbar ist, zeigen sich die Vorzüge beim Umziehen der Kleinkinder. Allerdings wird das Material nicht nur für Bekleidung, sondern auch für Kuschelkissen und Spielzeug genutzt.
Zum Basteln und zur Herstellung von handgearbeiteten Puppen wird Nickystoff ebenfalls genutzt. Zudem werden viele Stofftiere aus Nickystoff bzw. sogenanntem Nickiplüsch – hergestellt, welche dann eine Baumwoll- oder Wollfüllung bekommen. Durch die Oberfläche des Nickiplüsch sind die Stofftiere sehr kuschelig und werden gerne von Kindern als Kuscheltiere genutzt.
Auch im Theaterbereich und bei Kostümbildnern ist der Stoff aufgrund seiner dehnbaren Eigenschaften gern gesehen. So lassen sich Kostüme erstellen, die auch von körperlich unterschiedlich gebauten Schauspielern verwendet werden können.