Osterbräuche: Hat der Osterhase Jesus wiederbelebt

Oder was hat er sonst mit der Wiederauferstehung zu tun?

An Ostern feiern Christen eines ihrer wichtigsten Feste: die Auferstehung Jesu Christi. Es folgen Osterbräuche: Die beiden Ostertage schließen die Karwoche ab, in deren Verlauf am Karfreitag an die den Leidensweg und die Kreuzigung von Jesus gedacht wird. Gründonnerstag und Karfreitag kommen in dieser Woche besondere Bedeutungen zu. Am Gründonnerstag wird dem letzten Abendmahl gedacht und am Karfreitag dem Tod Jesus durch das Kreuz. Die jeweiligen Zweige der Kirche wie Evangelische Kirche, alt-katholische Kirche, römisch-katholisch oder die Ostkirchen begehen die Tage mit unterschiedlichen Andachten bzw. Tagesabläufen. Doch egal, welchen Teil der Karwoche oder des Osterfestes man sich ansieht, nirgends kommen Eier oder Hasen vor. Verschweigt die Bibel etwas sehr Wichtiges oder haben Osterhase und Eier gar nichts mit Jesus zu tun? Nicht einmal der ursprüngliche Name des Festes, Pascha (lateinisch) oder Pessach (hebräisch) weisen auf Ostern hin. Zumal man wegen der Unterschiede zum jüdischen Pessachfest das Fest umbenannte und auf einen anderen Termin legte.

Osterhase

Osterbräuche Hase und Eier – nicht unbestritten

Unbestritten sind Hasen und Eier Symbole für Fruchtbarkeit. Die Auferstehung des Lebens mit dem beginnenden Frühling um den 21. März herum feiern einige Neuheiden als Ostarafest. Die Göttin Ostara soll eine Fruchtbarkeitsgöttin gewesen sein, um die es jedoch einige Ungereimtheiten gibt. Sie wird mit Eostrae, einer angelsächsischen Göttin, mit Freya aus der nordischen Mythologie und sogar mit der westsemitischen Göttin Astarte in Verbindung gebracht. Gelehrte streiten sich um Schriften von Jacob Grimm aus dem 19. Jahrhundert, Beda Venerabilis aus dem 8. Jahrhundert, der Edda und regionalen Glaubensdokumenten, ob eine Gottheit Ostara in irgendeiner Form belegt werden kann.

Osterbräuche regional: Der Osterhase hat sich im 17. Jahrhundert eher regional im Bereich Elsass, Pfalz, Sachsen und Thüringen um die Verteilung der Ostereier gekümmert. In anderen Gebieten war es der Osterfuchs oder ein Kuckuck. Letzterer passt schon deshalb, weil dieser Vogel tatsächlich seine Eier von anderen Vögeln ausbrüten lässt – ohne deren Wissen. Vermutlich hat der Osterhase seinen internationalen Siegeszug durch Auswanderer geebnet bekommen, die eben einen Osterhasen kannten und diesen verbreiteten. Als Ostersymbol soll der Hase aber auch um 300 bis 600 nach der Zeitenwende im südeuropäischen Raum bekannt gewesen sein.

Um den Namen Ostern werden sich noch lange Diskussionen ranken. Ob Ostara trotz fehlender Belege Namensgeberin war, ob Eostrae die richtige Göttin ist oder ob es einfach nur der Namensstamm Austro für die Morgenröte war, wird noch zu klären sein. Kinder suchen auf jeden Fall weltweit jedes Mal immer wieder gern nach bunten Nestern, leckeren Ostereiern aus Marzipan, Schokolade oder Waffeln und kleinen Überraschungen, die der Osterhase zuvor versteckt hat.