Gladiatoren – Kampf bis zum Tod zur Unterhaltung der Römer
Gladiatoren, auch heute noch bekannt: Nicht nur Leser der berühmten Gallier-Comics oder Lateinschüler kennen den Begriff Gladiator. Das Leben dieser Kämpfer, ob beruflich oder als Sklave, war dabei keineswegs lustig. Trotzdem erfreute sich die römische Welt rund 650 Jahre an diesen Kampfschauspielen, die besonders zu Zeiten bestimmter Kaiser fast immer mit schwersten Verletzungen oder dem Tod endeten.
Je verrückter der Kaiser, desto unmenschlicher die Gladiatorenkämpfe
Nicht alle Kaiser waren der Volksbelustigung durch sich gegenseitig tötende Menschen offen aufgeschlossen. Gladiatorenkämpfe waren im Regelfall Privileg des Kaisers und der eine oder andere drückte diesen Kampfspielen seinen eigenen Stempel auf. Julius Cäsar soll in Silber gerüstete Gladiatoren eingesetzt haben, während Mark Aurel scharfe Waffen in der Arena verbot. Der vielleicht grausamste Kaiser, nicht nur in der Ausrichtung der Gladiatorenkämpfe, war wohl Nero. Unter seiner Herrschaft mussten auch Frauen und Kinder kämpfen. Die Gegner waren wilde Tiere, ausgebildete Gladiatoren oder normale Bürger. Unter Nero gab es außerdem kaum eine Chance, die Arena lebend zu verlassen, denn man unterlag entweder durch mangelnde Erfahrung, geringe Stärke oder weil man bereits verletzt oder erschöpft war. Das Handzeichen für den vom Kaiser gewünschten Tod war der nach unten zeigende Daumen.
Gladiatoren unterhalten heute nicht nur Römer
Gladiatorenkämpfe finden auch heute noch statt. Sie unterhalten jedoch nicht nur römische Bürger, sondern Schaulustige verschiedenen Regionen der Welt. In wenig zivilisierten Ländern und in Veranstaltungen, die durch kriminelle Organisationen veranstaltet werden, geht es, wie im alten Rom, häufig um Leben oder Tod. Der zivilisierte Teil der Menschheit hat die Gladiatorenspiele um viele Punkte entschärft, sodass beabsichtigte Todesfälle ausgeschlossen sind und selbst Verletzungen in einem angemessenen Rahmen bleiben. Hierfür wurden entsprechende Regeln entwickelt und das gesamte Geschehen unter die Gesetze gestellt, deren Einhaltung die Würde und Unversehrtheit des Menschen sichern.
Die Gladiatoren von heute, die man in sogenannten ritualisierten oder reglementierten Zweikämpfen sieht, sind beispielsweise Boxer, Wrestler, K1-Kämpfer oder Ultimate-Fight-Kämpfer. Heute sind die Top-Kämpfer echte Superstars. Zu Zeiten der Gladiatoren gab es auch Superstars, die ihren Glanz dank Bücher und Kino bis heute gepflegt bekommen. Der bekannteste Gladiator ist Spartacus, über den in einem anderen Bericht mehr zu lesen sein wird. Bis um 200 nach der Zeitenwende weibliche Gladiatoren verboten wurden, machten sich bei den Frauen Achilla und Amazona einen großen Namen.
Wer sich heute in die Rüstung von römischen Gladiatoren wirft, hat nicht den Kampf, sondern das Vergnügen im Sinn, denn die Kostüme gehören zu beliebten Verkleidungen bei Mottopartys und sind für Männer wie Frauen zu finden.