Elvis Presley – Mensch und Produkt

Es dürfte nur wenig Menschen geben, denen Elvis Presley kein Begriff ist. Als „Weißer mit der schwarzen Stimme“ beeinflusste er die Musikgeschichte maßgeblich. Der „King“ war aber nur als Musikprodukt „Elvis“ ein König. Als Privatmann wurde er eher als zurückhaltend und nicht immer so selbstsicher wie in seinen Filmen beschrieben. Böse Stimmen sagen seinem Manager Colonel Tom Parker eine ungesunden Einflussnahme in Elvis Leben nach, die den Menschen Elvis Aaron Presley für seine Zwecke formten oder verbogen.

 Elvis Presley

Elvis Presley : Gut behütet und talentiert

Elvis blieb nach der Totgeburt seines Zwillingsbruders zeitlebens ein Einzelkind. Als solches bekam er alle Zuneigung und Fürsorge, zu denen Eltern fähig sind. Bereits im Kindesalter sang Elvis mit seinen Eltern in gemütlicher Runde Gospels und durch einen verwandten Prediger blieb er als Chormitglied der Musik verbunden. Finanzielle Gründe zwangen die Presleys zu häufigen Umzügen, teils auch in farbige Viertel, die Elvis Musikgefühl stark beeinflussten. Der 1. Platz eines schulischen Talentwettbewerbs war eine Folge dessen, aber für ihn selbst kein Anlass, an eine Musiker-Karriere zu denken. Er arbeitete zur Zeit der berühmten ersten Aufnahme, die ein Geschenk für seine Mutter sein sollte, als LKW-Fahrer und in einem Maschinenreparaturunternehmen. Zusätzliches Geld verdiente er mit kleinen Auftritten bei Partys. Seinen Eltern, die ihn in seinem Tun unterstützten, blieb er im Lauf seiner Karriere immer verbunden und ließ sie an seinem wachsenden Wohlstand teilhaben. Sowohl der frühe Tod seiner Mutter als auch die späteren Verluste seines Vaters und seiner Großmutter, die ihn beide sogar während seiner Zeit als G.I. nach Deutschland begleiteten, riss ihm jedes Mal für einige Zeit den Boden unter Füßen weg.

Den Erhalt seines Erfolgs bezahlte Elvis mit Essstörungen und Medikamentensucht, die ihn am 16. August 1977 das Leben kosteten.

 

Elvis the Pelvis, der King, das Milliardendollar-Produkt

Elvis Bewegungen, seine Stimme und seine Rekorde an verkauften Tonträgern sind Musikgeschichte. Mit seinem Song, „That’s all right Mama“, den er in einer Aufnahmepause in seinem eigenen Rockabilly-Stil anspielte, legte er den Grundstein für seine überragende Karriere. Elvis drehte insgesamt 31 Spielfilme, von denen die meisten einfach nur Unterhaltung boten. „Charro“ war der einzige Film, in dem Elvis außer dem Titelsong kein einziges Mal musikalisch in Erscheinung trat. Bis heute liegt Elvis mit über 1,5 Milliarden verkauften Tonträgern gemeinsam mit den Beatles auf Platz 1 der Verkaufscharts, als Solokünstler führt er die Liste sogar noch vor Michael Jackson mit rund 1 Milliarde Verkäufen an. Selbst Jahrzehnte nach seinem Tod schaffen es immer wieder Songs in die Charts, wie zuletzt 2008 „I’ll be home for Christmas“ in den USA oder „That’s all right“ 2004 in Groß-Britannien. Das Lied stand hier 7 Wochen auf Platz 3 und war eine Wiederveröffentlichung seines allerersten veröffentlichten Songs.

 

Fans und Imitatoren

Kein Sänger dürfte derart viele Imitatoren nach sich gezogen haben oder ziehen, wie Elvis Presley. Nur sehr wenige kommen allerdings über den Bauch und den weißen Glitzeranzug oder die schwarze Lederkluft hinaus. Weltweit gibt es wohl nur eine Handvoll Nachahmer, deren Stimme der des Kings zum Verwechseln ähnlich ist. Fans des echten Elvis sind fair genug, den wirklich guten Imitatoren Beifall zu spenden, denn diese bieten immerhin die Chance, den King zu ehren. Aber egal, wie gut die Nachahmer sind, es wird immer nur den einen echten Elvis geben. Die Anzahl der heute noch verkauften Alben zeigt, dass seine Fans nicht aussterben.