Fakten zum Karneval – Oma Othilie verrät alles

Die Insider-Fakten zum Karneval können natürlich nur von den Halloweens kommen. Wir haben bei der feierwütigen Familie nachgefragt und die wichtigsten, spannendsten und lustigsten Fakten zum Karneval aufgeschrieben. Oma Othilie ist die Wortführerin. Sperrt die Ohren auf!

Oma-Othilie-ZeigefingerDie ältesten Bräuche rund um Karneval und Fasching

Othilie, woher kommt denn eigentlich das Wort „Fasching“?

Das leitet sich von „Fastenschank“ ab, was der letzte Ausschank vor der Fastenzeit war. Zumindest offiziell, oder was glaubt ihr, warum sich die Mönche das Bierbrauen von uns alten Hexen haben beibringen lassen? Sie wollten in ihren kleinen Kämmerchen natürlich weiterhin Spaß haben. Wir haben ja ganz gerne unser Wissen mit den Jungs geteilt. Problematisch war nur, dass eine unserer Freundinnen auch sehr großzügig mit unserem Kräuterwissen umging. Darum gibt es in den Klostergärten heute noch so reges Wachstum, die Mönche brauchten uns dann aber nicht mehr. Wozu das führte, wissen wir ja alle.

Und das Wort „Karneval“?

Da gibt es ein berühmtes Missverständnis, denn es heißt häufig, das Wort sei eine Zusammensetzung der lateinischen Wörter „carne“ und „vale“ sein. Diese heißen wörtlich „Fleisch“ und „Auf Wiedersehen“, was als Ende des Fleischessens interpretiert wurde. Es mag nur ein Detail sein, aber der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf den fleischlichen Begierden. Der Ursprung des heute benutzten Wortes ist eindeutig  „carne valere“. Das heißt: „Fleisch regieren“ und passt natürlich wenig zur lebensfeindlichen Einstellung der Kirche.

Ist denn der Karneval kein kirchliches Fest?

Kindchen, ich bitte dich! Sag mir ein einziges kirchliches Fest, das seinen Ursprung nicht in unseren alten heidnischen Bräuchen hat! Siehst du. Die Fakten zum Karneval zeigen, dass es hier ebenso ist. Man feierte den Abschied des Winters, indem man die letzten Vorräte aß, die sonst nur verderben würden. Die Wiederkunft des Frühlings war natürlich ein Grund für ein ausgelassenes Fest! Natürlich konnte die Kirche diese Feier nicht abschaffen, und machte sie zu ihrer eigenen Veranstaltung.

Der Ursprung der Karnevals-Kostüme

Der zu verjagende Winter wollte natürlich nicht immer freiwillig die Szenerie verlassen. Immerhin hatte er Haus und Hof, Mensch und Vieh in seinem Klammergriff und forderte so manches Opfer ein. Also verkleideten sich die Dorfbewohner und jagten den Winter mit Schellen und Glocken fort.

Karneval und seine Spielarten werden beinahe auf der ganzen Welt gefeiert! Weitere berühmte Orte zur Faschingszeit sind natürlich Rio und Venedig. Während in Rio tausende Mitarbeiter das jährlich gegen Ende Februar stattfindende, laute, bunte und fröhliche Spektakel organisieren, sammeln sich in Venedig Künstler und Privatpersonen aufwändig maskiert rund um den Markusplatz, um den Tierhatzen, Herkulesspielen und Feuerwerken beizuwohnen. Den venezianischen Karneval empfehle ich unbedingt zu besuchen! Es gibt ihn schon seit 1094, doch am schönsten waren mir die Zeiten, als mein Liebster Casanovas noch lebte. Im 18. Jahrhundert erreichte der Karneval seine größte Pracht, während die Sitten immer lockerer wurden. Ach, war das eine Freude!

Heute, mit ein paar Jahrhunderten mehr auf dem Buckel, feiere ich den Karneval ganz gerne hier in Deutschland mit meiner Familie. Der Spaß steht dabei natürlich immer im Vordergrund, auch wenn ich für die Fleischeslust jetzt zu Gegrilltem und Gesottenem greife!